Campbell-Oma Wilhelmina ist am 14. September zu uns gekommen. Auf den ersten Blick war ersichtlich, dass sie in ihrem Hamsterleben einiges durchgemacht hat und nun mehr als nur einen Altersruhesitz braucht.

Ihr Fell ist struppig und licht, am Bauch sogar komplett kahl. Die Ohren haben zahlreiche Einkerbungen, vermutlich von Bisswunden aus einer missglückten Gruppenhaltung. Ihr rechtes Auge ist mal mehr mal weniger feucht, aber nie ganz normal. Die Krallen waren so lang wie bei einer Hexe aus dem Märchen. Die Pfötchen haben dadurch leider schon eine leichte Fehlstellungen. Nach ihrem Einzug bei uns war also erstmal Maniküre angesagt.

Obwohl wir Wilhelmina (wie alle Hamster, die bei uns einziehen) gegen Parasiten gespottet haben, kratzt sie sich auffällig viel. Dafür sind unter anderem Madenwürmer verantwortlich, die sich in ihrem Darm eingenistet haben. Also steht für die Seniorin auch eine Wurmkur an.

Trotz der zahlreichen Wehwehchen und den wackeligen Beinchen ist Wilhelmina ganz schön auf Zack. Sie ist viel wach, sehr wuselig und bei unliebsamen Aktionen durchaus auch wehrhaft. Wir hoffen daher, dass sie bei uns noch einen langen und wohl verdienten (Un-)Ruhestand genießen darf.

Update 04.11.2020:

Leider mussten wir Dauerpflegi Wilhelmina gehen lassen.

Sie hatte einen schlimmen Abszess an der Zahnwurzel. Das ist bei Nagetieren oft ein Todesurteil, da sie dann nicht mehr richtig nagen können und ihre Zähne unkontrolliert wachsen. Wir hätten den Abszess und die dadurch entstandene Zahnfehlstellung nur durch mehrfache Operationen und langwierige Nachbehandlung angehen können. Selbst dann wären die Heilungschancen schlecht gewesen. Erst recht bei einem so alten Hamster. Wilhelmina hat in den letzen Tagen sehr schnell abgebaut und nur noch 30 Gramm gewogen. Vermutlich hätte sie die Narkose gar nicht überlebt. Den Stress und die lange Prozedur haben die Tierärztin und ich der kleinen Omi nicht mehr zumuten wollen. Sie tobt nun mit altem Elan im Hamsterhimmel umher.

Vielen Dank an Wilhelminas Pat:innen für ihre finanzielle und moralische Unterstützung. Mit ihren vielen Wehwehchen hat die Hamsreroma uns eine ganze Menge Arbeit und Kosten beschehrt. Die Patenschaften haben einen wertvollen Beitrag dazu geleistet, das möglich zu machen und Wilhelmina noch einen schönen Lebensabend bei uns zu geben. Großes Dankeschön!